Besonderheiten und Techniken

Boulle Technik

Sonderfom der Intarsientechnik, benannt nach Andre Charles Boulle, Hofebenist am Hofe des französischen Königs Ludwig XIV.. Schildpatt, Messing, Zinn, Elfenbein, Perlmutter, und andere Materialien wurden an Stelle von Holz zur Herstellung von Intarsien verwendet. Blütezeit der Technik war im Barock. Wegen ihrer andauernden Beliebtheit gibt es Beispiele der Fertigung bis zum Ende des 19.Jhd..

Drechselarbeit / Holzbildhauerarbeit

Diese Techniken, oft eigenständige Kunstgattungen, wurden an Möbeln und Holzobjekten oft zu Herstellung von Schmuckelementen verwendet. Drechseln: Herstellung rotationssymmetrischer Formen aus Holz, aber auch Elfenbein, Horn u.a., in der Regel mit speziellen Werkzeugen (Röhre und Meißel) auf der sog. Drechselbank. In unserer Werkstatt führt der hervorragende Drechslermeister Günter Petzold, der selbst Drechslerobermeister war, als freier Mitarbeiter die Rekonstruktion von Drechselarbeiten aus. Holzbildhauerarbeit: Herstellung plastischer Bildwerke oder Verzierungen mit Hilfe spezieller Werkzeuge.

Rekonstruktion verlorener Teile

Oft befinden sich Kulturobjekte vor der Restaurierung in einem sehr schlechten Zustand und sind nicht mehr vollständig. Teilweise sind auch durch Raub oder Vandalismus Teile verlorengegangen. Bei der Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten ist in jedem speziellen Fall von einer Gruppe von Experten zu prüfen, ob verlorene Teile wieder ergänzt werden sollen, oder ob das Fragment belassen wird. Die Rekonstruktion von Fehlstellen kann jedoch sehr wichtig für die Aussagekraft des Objektes sein. Folgende Fragen sind zu klären: – Grad der Minderung der Erfassungsmöglichkeit und Erlebbarkeit des Objektes, – Bedeutung der Beeinträchtigung der ästhetischen Wirkung des Objektes, – zweifelsfreie Rekonstruierbarkeit des Aussehens der Fehlstelle, – technologische Voraussetzungen zur Reproduzierbarkeit des fehlenden Teiles, – entstehende ethische und ästhetische Probleme durch die Ergänzung.

Replikenherstellung

Anfertigung einer autorisierten Kopie eines originalen Objektes, mit dem Ziel, – das Original vor zu starkem Verschleiß zu schützen, bzw. – das Original auch an anderer Stelle erlebbar zu machen, oder – die Wirkung verlorengegangene Objekte wiederzubeleben.

Schleiflack

Aufwendige Technik der farbigen Veredlung von Oberflächen. Eine Reihe aufeinander abgestimmter in der Regel pigmentierter Farbaufträge wurde mit geeigneten Mitteln zwischengeschliffen, um eine glatte, perfekte Oberfläche beim letzten Anstrich zu erhalten. Die Technik wurde sowohl bei Fahrzeugen, als auch bei Möbeln angewendet. Durch die industrielle Einführung des Spritzens verlor sie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ihre Bedeutung. Die historische Technologie wurde in einer Reihe von Vorversuchen zu dieser Technik in unserer Werkstatt reaktiviert. Es liegt eine Reihe von Probetafeln vor.

Vergoldungen / Fassungen

Fassung: Farbige Gestaltung von Möbeln und Holzobjekten auf einem speziell dafür auf der Holzoberfläche hergestellten Kreidegrund oder auch auf dem rohen, grundierten Holz mit Farben mit verschiedenen Bindemitteln und Pigmenten. Vergoldung: Sehr dünn ausgeschlagene Materialien wie Gold und Silber, aber auch sogenannte Schlagmetalle (Messing, Aluminium) werden auf die Grundierung aufgebracht. Man unterscheidet prinzipiell zwischen Aufbringen des Blattmetalles auf Poliment oder auf Anlegeöl. Wenn pulverisiertes Metall in einem Lackbindemittel aufgestrichen wird, spricht man bei Gold von Muschelgold und bei anderen Metallen von Broncierungen. Silber und Messing müssen zum Schutz vor Korrosion mit einem Schutzlack versehen werden.